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“Ons zerschloen Dierfer” Der Wiederaufbau Luxemburgs (1944-1960) – 21/10/2020
October 21, 2020 @ 6:30 pm - 8:00 pm
Bildnachweis: ©MNHM/Tony Krier, Photothèque de la Ville de Luxembourg.
Verwüstete Ortschaften, zerstörten Infrastrukturen, vermisste Familienangehörige, Angst vor Seuchen und scharfer Kriegsmunition – in vieler Hinsicht ging auch nach dem Scheitern der Ardennenoffensive und der endgültigen Befreiung Luxemburgs im Februar 1945 der Krieg in den Köpfen der Menschen weiter. Waren die Jahre der Naziherrschaft und die Kampfhandlungen überstanden, so brachte die direkte Nachkriegszeit vor allem im Norden und Osten des Landes neue, schwerwiegende Probleme mit sich. Mehr als 18.000 private Häuser waren beschädigt oder komplett zerstört.
Neben den 108.000 direkt von den Kriegsschäden Betroffenen waren 1945 zudem noch zahlreiche Luxemburger von ihrer Heimat abgeschnitten. Zwangsrekrutierte Kriegsgefangene in deutscher Uniform, Häftlinge in Konzentrationslagern, „Umgesiedelte“, im Reich „Dienstverpflichtete“, Kriegsflüchtlinge – sie alle mussten sich nach der endgültigen Niederlage Nazideutschlands am 8. Mai 1945 unter chaotischen Bedingungen nach Hause durchschlagen.
Repatriierung – Wiederaufbau – Neuanfang. So lautete die gewaltige Herausforderung, welcher sich das Großherzogtum stellen musste, um die Versorgung des Landes, das Wiederbeleben seiner brachliegenden Wirtschaft und die Instandsetzung der Ortschaften in Angriff zu nehmen. Dieser Wiederaufbau, der in der luxemburgischen Geschichtsschreibung als Epoche der „Reconstruction“ betrachtet wird, wurde bis dato weder in der heutigen Erinnerungskultur noch in einer Museumssausstellung grundlegend betrachtet.
Benoît Niederkorn, Kurator des Musée national d’Histoire militaire
Benoît Niederkorn ist seit 2017 Museumsleiter des Musée National d’Histoire Militaire in Diekirch, wo er 2019 die temporäre Ausstellung “Doughboys zu Lëtzebuerg” kuratierte und aktuell in Zusammenarbeit mit dem Musée d’Histoire[s] Diekirch die Doppel-Ausstellung ‚”Ons zerschloen Dierfer” Der Wiederaufbau Luxemburgs (1944-1960)‘ vorbereitet. Der 1987 in Luxemburg geborene Historiker hat an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau mit einer Dissertation über die Behandlung der Kriegsgefangenen im Ersten Weltkrieg einen Bachelor of Arts in Neuerer und Neueste Geschichte abgeschlossen, sowie einen Master in Geschichte an der Universität Regensburg mit der Abschlussarbeit „Militär und Gesellschaft im Luxemburg des 18. Jahrhunderts“. Bevor er zum Kurator des Militärmuseums ernannt wurde, war er in Luxemburg im Erziehungswesen tätig.
Programm
18h30 : Einschreibung
18h45 : Vortrag
19h30 : Diskussion
Der für LTAH übliche Sektempfang mit Snacks kann aufgrund der Corona Auflagen der Universität diesmal nicht stattfinden.
Bitte beachten Sie: Aufgrund der aktuellen Situation sind alle Besucher verpflichtet, bei Betreten des Gebäudes Mund- und Nasenmasken zu tragen. Sobald Sie sich im Vortragsraum hinsetzen, dürfen Sie die Maske abnehmen, da ein 2m Mindestabstand zwischen jedem Sitz gegeben ist. Entsprechend ist die Besucherzahl für diese Veranstaltung stark reduziert. Bitte melden Sie sich frühzeitig auf der Eventbrite-Seite an.
Veranstaltungsort
Maison du Savoir
Auditoire 3.500 im dritten Stock
Anmeldung
Anmeldung über Eventbrite (limitierte Teilnehmeranzahl – Videoaufnahme der Konferenz wird kurz darauf auf unserem YouTube Kanal publiziert)
#Neuanfang #WW2 #onszerschloendierfer